Riesa und die Neonazis - das Rechtsrockvestival von Heimat-Kultur-Werk (HKW) der Partei „Die Heimat“ (ehem. NPD) 08.09.2024 Alljährlich grüßt das Murmeltier könnte man belustigt schreiben, wäre das Thema nicht so erschreckend ernst und traurig. Korrekt muss es heißen: Alljährlich grüßt der (gewaltbereite) Neonazi. Ja, die Zeilen gleichen sich mit denen vom Sommerfest der Neonazis. Aber warum etwas neu erfinden, wenn einige Neonazis auch nichts Neues zu bieten haben außer ihrem schlagenden Vokabular. Immer feste drauf, kennt man schon. Wobei ja im Kindergarten teils bessere Umgangsformen herrschen. Dass es nicht zur angedrohten Gewalt gegen die Journalistin kam, war wohl der starken Präsenz von Landes-, Bereitschafts- und Bundespolizei zu verdanken. Über 200 Polizisten versus rund 170 Neonazis.
Bündnis für Zivilcourage & Demokratie Nünchritz  RIE - GRH
Die Pressemitteilung der Sächsischen Zeitung liest sich harmlos, positiv. Sinngemäß: „Neonazikonzertneben Redebeiträgen wurden auch Lieder gespielt… es gab keine Störungen…“ Wenn das nicht prima klingt! Dazu noch ne leckere Bratwurst plus Bier beim Peter. Allein die Leipziger Volkszeitung war kritischer und bildender. Auch ein älteres Paar im schwarzen Jeep von einem angrenzenden Firmengelände war nicht sonderlich besorgt wegen der Neonazis; viel mehr fühlten Sie sich von den wenigen auswärtigen Journalisten bedroht. So geht sächsisch? Einzig allein einem Paar aus den westlichen Bundesländern (neugierig wegen der Poliziepräsenz) lief der Satz über die Lippen: „Ne, da gehen wir nicht hin, Das ist nicht Unseres!“ Zwei Urlauber aus dem Westen die Urlaub in Riesa machten. Was es nicht alles gibt. Geladen zum Riesaer-Neonazivestival hatte Peter Schreiber, Herausgeber des bunten, geschichtsrevisionistischen, überteuerten Leseheftes „Deutsche Stimme“, die Zeitschrift der Partei „Die Heimat“ (ehem. NPD). Auf dem Verlagsgelände der „Deutschen Stimme“ in Riesa-Merzdorf sollten am Freitag und Sonnabend (6. und 7.09.2024) unter anderem der frühere „Landser“ Sänger Michael Regener (Lunikoff), SPN/S, Hermannskind, Spreegeschwader und die Band Frontfeuer auftreten. Letztendlich blieb es beim Freitag. Das ursprüngliche Alkoholverbot wurde durch die Versammlungsbehörde kurz vor Veranstaltungsbeginn aufgehoben. Einige Teilnehmer posierten für Gruppenfotos vor den Kameras der wenigen Pressevertreter. Andere Teilnehmer (tapfere Männer) versuchten sich z.B. hinter einem Glascontainer zu verstecken; ganze 8 Minuten! Wiederum Andere gingen vereinzelte Pressevertreter verbal aggressiv an. Einer von, ihnen, Gesicht zur Faust geballt, rote Färbung, Körper nach vorn gelagert, schneller Schritt, Gesichtsabstand 20 cm und weniger werdend, um dann den Satz herauszuschmettern: Soll ich dir die Kamera über den Schädel ziehen, oder was? Mach die Kamera aus!“ * Ziemlich rüpelhaft, als „Mann“ gegenüber einer Frau! Erfolg hatte er mit seinem massiven Einschüchterungsversuch nicht. Mehrere Stunden nach Veranstaltunsbeginn war es 3 Pressevertretern gestattet, das Verlagsgelände unter dem Schutz der Polizei im vorderen Bereich des Veranstaltungsgeländes zu betreten. Allerdings wurden uns Film-, Tonaufnahmen sowie das Fotografieren untersagt. Auf dem abgeschlossenen Verlagsgelände gab es im vorderen Bereich 3 Verkaufsstände. Junge Nationalisten (JN), die Jugendorganisation der Partei „Die Heimat“ ehem. NPD Link, Link Black Legion aus Cottbus mit T-Shirts und CDs Link Propagandamaterial für sogenannte „Active Clubs“ sowie T-Shirts und Bücher, vertrieben durch den bayrischen Neonazi Patrick Schröder Active Clubs sind relativ neu in der in der Szene und beinhalten Konzepte für dezentrale, unabhängige Strukturen regionaler, gewaltorientierter Neonazigruppierungen („weiße Rasse“) welche sich zum Wandern, Kampfsport etc. zusammenschließen, vernetzen und letztendlich auch personell wachsen und ihre Ideologie verbreiten. Link, Link, Link
Bildrechte: recherche-nord Lizenz: CC BY-NC 4.0
Menschenverachtend: Hakenkreuz zum selbst basteln (links) und Bezug zum Klu-Klux-Klan (rechts)
Auszüge diverser Statements der angereisten Neonazis, welche die Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) glorifizieren und herbeisehnen. Eine Zeit, die ca. 75 Millionen Menschen das Leben kostete: Terror, Folter, Leid, Diktatur, staatlich organisierter Massenmord und der 2. Weltkrieg! (Fotos BfZD und recherche-nord)
1933 NS - Verherrlichung bzw. Bekenntnis zum Nationalsozialismus
E-Mail:
In Anlehnung an die menschenverachtende, brutale Sturmabteilung SA der NSDAP
„Mordkommando“ - eine Züricher Band, die Schweizer Juden und Politikern mit Mord und Folter drohte Link, Link
Bekenntnis zur ehemaligen Rechtsrockband „Kraftschlag“ Link
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Es ist auch kein Trost, dass die Stadt Riesa im Jahr 2010 die Straße, in der die Neonazis mit ihrem Verlag sitzen von Mannheimer Straße in Geschwister-Scholl-Straße umbenannte. Hans und Sophie Scholl (beide Studenten) wurden von den Nazis 1943 zum Tod durch Enthaupten verurteilt und hingerichtet - weil sie Flugblätter(!) gegen den totalitären, faschistischen Staat verteilt hatten. Heute feiern Neonazis in der Straße mit Ihrem Namen. Unter der ehemaligen Riesaer Oberbürgermeisterin Gerti Töpfer gab es einmal ein Bündnis gegen die NPD, gegen Nazis. Nazis? Die gab es auch 1933-1945. War doch alles nicht so schlimm? Was nun bedrohlicher ist - Neonazis in Riesa oder die Stadt Riesa und deren Bewohner, die sich damit arrangiert haben oder die Gefahr negieren - darf der regionale Leser selbst hinterfragen. Der Tag wird kommen, der dauert nicht mehr lange. Dann hängen solche wie Du an der Laterne hier vorne! Christian Klar (Neonazi) in der Geschwister-Scholl-Straße in Riesa im Jahr 2024
Der Internetauftritt von „Active Club“. Wer sich darauf einlässt, landet in fitnessaffinen, regionalen Gruppen die Ihre Idee von einem faschistischen Staat in Anlehnung an Nazideutschland zwischen 1933-1945 aufrechterhalten, weiter verbreiten und für die Idee auch nicht vor Gewalttaten gegen Einrichtungen und Personen zurückschrecken - für eine homogene, „überlegene weiße Rasse“ mit „sauberem Blut“ in den Adern. Auch die gewaltbereite „Eblandrevolte Dresden“ ist im regionalen Active Club integriert und ein Ableger der Jungen Nationalisten mit Sitz in Riesa.
Von Patrick Schröder aus Bayern mitgebrachtes Propaganda- material
Für Schröder ein lukratives Geschäftsmodell, wie auch jedes Neonazievent. Egal ob Riesa, Staupitz, Ostritz oder anders wo
Menschenverachtend: Geburtsort und Geburtsjahr des Diktators und Massenmörders Adolf Hitler Bildrechte: recherche-nord Lizenz: CC BY-NC 4.0
„Soll ich dir die Kamera über den Schädel ziehen, oder was? Mach die Kamera aus!“ *
White Power - Handzeichen für die „weiße Macht“ der „überlegenen weißen Rasse“
flickr
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Bündnis für Zivilcourage & Demokratie Nünchritz RIE - GRH
Riesa und die Neonazis - das Rechtsrockvestival von Heimat-Kultur-Werk (HKW) der Partei „Die Heimat“ (ehem. NPD) 08.09.2024 Alljährlich grüßt das Murmeltier könnte man belustigt schreiben, wäre das Thema nicht so erschreckend ernst und traurig. Korrekt muss es heißen: Alljährlich grüßt der (gewaltbereite) Neonazi. Ja, die Zeilen gleichen sich mit denen vom Sommerfest. Aber warum etwas neu erfinden, wenn einige Neonazis auch nichts Neues zu bieten haben außer ihrem schlagenden Vokabular. Immer feste drauf, kennt man schon. Wobei ja im Kindergarten teils bessere Umgangsformen herrschen. Dass es nicht zur angedrohten Gewalt gegen die Journalistin kam, war wohl der starken Präsenz von Landes-, Bereitschafts- und Bundespolizei zu verdanken. Über 200 Polizisten versus rund 170 Neonazis.
Die Pressemitteilung der Sächsischen Zeitung liest sich harmlos, positiv. Sinngemäß: „Neonazikonzertneben Redebeiträgen wurden auch Lieder gespielt… es gab keine Störungen…“ Wenn das nicht prima klingt! Dazu noch ne leckere Bratwurst plus Bier beim Peter. Allein die Leipziger Volkszeitung war kritischer und bildender. Auch ein älteres Paar im schwarzen Jeep von einem angrenzenden Firmengelände war nicht sonderlich besorgt wegen der Neonazis; viel mehr fühlten Sie sich von den wenigen auswärtigen Journalisten bedroht. So geht sächsisch? Einzig allein einem Paar aus den westlichen Bundesländern (neugierig wegen der Poliziepräsenz) lief der Satz über die Lippen: „Ne, da gehen wir nicht hin, Das ist nicht Unseres!“ Zwei Urlauber aus dem Westen die Urlaub in Riesa machten. Was es nicht alles gibt. Geladen zum Riesaer-Neonazivestival hatte Peter Schreiber, Herausgeber des bunten, geschichtsrevisionistischen, überteuerten Leseheftes „Deutsche Stimme“, die Zeitschrift der Partei „Die Heimat“ (ehem. NPD). Auf dem Verlagsgelände der „Deutschen Stimme“ in Riesa-Merzdorf sollten am Freitag und Sonnabend (6. und 7.09.2024) unter anderem der frühere „Landser“ Sänger Michael Regener (Lunikoff), SPN/S, Hermannskind, Spreegeschwader und die Band Frontfeuer auftreten. Letztendlich blieb es beim Freitag. Das ursprüngliche Alkoholverbot wurde durch die Versammlungsbehörde kurz vor Veranstaltungsbeginn aufgehoben. Einige Teilnehmer posierten für Gruppenfotos vor den Kameras der wenigen Pressevertreter. Andere Teilnehmer (tapfere Männer) versuchten sich z.B. hinter einem Glascontainer zu verstecken; ganze 8 Minuten! Wiederum Andere gingen vereinzelte Pressevertreter verbal aggressiv an. Einer von, ihnen, Gesicht zur Faust geballt, rote Färbung, Körper nach vorn gelagert, schneller Schritt, Gesichtsabstand 20 cm und weniger werdend, um dann den Satz herauszuschmettern: Soll ich dir die Kamera über den Schädel ziehen, oder was? Mach die Kamera aus! Ziemlich rüpelhaft, als „Mann“ gegenüber einer Frau! Erfolg hatte er mit seinem massiven Einschüchterungsversuch nicht. Mehrere Stunden nach Veranstaltunsbeginn war es 3 Pressevertretern gestattet, das Verlagsgelände unter dem Schutz der Polizei im vorderen Bereich des Veranstaltungsgeländes zu betreten. Allerdings wurden uns Film-, Tonaufnahmen sowie das Fotografieren untersagt. Auf dem abge- schlossenen Verlagsgelände gab es im vorderen Bereich 3 Verkaufsstände. Junge Nationalisten (JN), die Jugendorganisation der Partei „Die Heimat“ ehem. NPD Link, Link Black Legion aus Cottbus mit T-Shirts und CDs Link Propagandamaterial für sogenannte „Active Clubs“ sowie T-Shirts und Bücher, vertrieben durch den bayrischen Neonazi Patrick Schröder Active Clubs sind relativ neu in der in der Szene und beinhalten Konzepte für dezentrale, unabhängige Strukturen regionaler, gewaltorientierter Neonazigruppierungen („weiße Rasse“) welche sich zum Wandern, Kampfsport etc. zusammenschließen, vernetzen und letztendlich auch personell wachsen und ihre Ideologie verbreiten. Link, Link, Link
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Menschenverachtend: Hakenkreuz zum selbst basteln (links) und Bezug zum Klu-Klux-Klan (rechts)
1933 NS - Verherrlichung bzw. Bekenntnis zum Nationalsozialismus
In Anlehnung an die menschenverachtende, brutale Sturmabteilung SA der NSDAP
„Mordkommando“ - eine Züricher Band, die Schweizer Juden und Politikern mit Mord und Folter drohte Link, Link
Bekenntnis zur ehemaligen Rechtsrockband „Kraftschlag“ Link
Bildrechte: recherche-nord Lizenz: CC BY-NC 4.0
Bildrechte: recherche-nord Lizenz: CC BY-NC 4.0
Es ist auch kein Trost, dass die Stadt Riesa im Jahr 2010 die Straße, in der die Neonazis mit ihrem Verlag sitzen von Mannheimer Straße in Geschwister-Scholl-Straße umbenannte. Hans und Sophie Scholl (beide Studenten) wurden von den Nazis 1943 zum Tod durch Enthaupten verurteilt und hingerichtet - weil sie Flugblätter(!) gegen den totalitären, faschistischen Staat verteilt hatten. Heute feiern Neonazis in der Straße mit Ihrem Namen. Unter der ehemaligen Riesaer Oberbürgermeisterin Gerti Töpfer gab es einmal ein Bündnis gegen die NPD, gegen Nazis. Nazis? Die gab es auch 1933-1945. War doch alles nicht so schlimm? Was nun bedrohlicher ist - Neonazis in Riesa oder die Stadt Riesa und deren Bewohner, die sich damit arrangiert haben oder die Gefahr negieren - darf der regionale Leser selbst hinterfragen. Der Tag wird kommen, der dauert nicht mehr lange. Dann hängen solche wie Du an der Laterne hier vorne! Christian Klar (Neonazi) in der Geschwister-Scholl-Straße in Riesa im Jahr 2024
E-Mail:
Der Internetauftritt von „Active Club“. Wer sich darauf einlässt, landet in fitnessaffinen, regionalen Gruppen die Ihre Idee von einem faschistischen Staat in Anlehnung an Nazideutschland zwischen 1933-1945 aufrechterhalten, weiter verbreiten und für die Idee auch nicht vor Gewalttaten gegen Einrichtungen und Personen zurückschrecken - für eine homogene, „überlegene weiße Rasse“ mit „sauberem Blut“ in den Adern. Auch die gewaltbereite „Eblandrevolte Dresden“ ist im regionalen Active Club integriert und ein Ableger der Jungen Nationalisten mit Sitz in Riesa.
Von Patrick Schröder aus Bayern mitgebrachtes Propagandamaterial
Für Schröder ein lukratives Geschäftsmodell, wie auch jedes Neonazievent. Egal ob Riesa, Staupitz, Ostritz oder anders wo.
Menschenverachtend: Geburtsort und Geburtsjahr des Diktators und Massenmörders Adolf Hitler, Bildrechte: recherche-nord Lizenz: CC BY-NC 4.0
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Auszüge diverser Statements der angereisten Neonazis, welche die Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) glorifizieren und herbei- sehen. Eine Zeit, die ca. 75 Millionen Menschen das Leben kostete: Terror, Folter, Leid, Diktatur, staatlich organisierter Massenmord und der 2. Weltkrieg! (Fotos BfZD und recherche-nord)
neu!
„Soll ich dir die Kamera über den Schädel ziehen, oder was? Mach die Kamera aus!“ *
White Power - Handzeichen für die „weiße Macht“ der „überlegenen weißen Rasse“
Riesa: Neonazi- Rockfestival 2024
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Riesa und die Neonazis - das Rechtsrockvestival von Heimat-Kultur-Werk (HKW) der Partei „Die Heimat“ (ehem. NPD) 08.09.2024 Alljährlich grüßt das Murmeltier könnte man belustigt schreiben, wäre das Thema nicht so erschreckend ernst und traurig. Korrekt muss es heißen: Alljährlich grüßt der (gewaltbereite) Neonazi. Ja, die Zeilen gleichen sich mit denen vom Sommerfest. Aber warum etwas neu erfinden, wenn einige Neonazis auch nichts Neues zu bieten haben außer ihrem schlagenden Vokabular. Immer feste drauf, kennt man schon. Wobei ja im Kindergarten teils bessere Umgangsformen herrschen. Dass es nicht zur angedrohten Gewalt gegen die Journalistin kam, war wohl der starken Präsenz von Landes-, Bereitschafts- und Bundespolizei zu verdanken. Über 200 Polizisten versus rund 170 Neonazis.
Die Pressemitteilung der Sächsischen Zeitung liest sich harmlos, positiv. Sinngemäß: „Neonazikonzert… neben Redebeiträgen wurden auch Lieder gespielt… es gab keine Störungen…“ Wenn das nicht prima klingt! Dazu noch ne leckere Bratwurst plus Bier beim Peter. Allein die Leipziger Volkszeitung war kritischer und bildender. Auch ein älteres Paar im schwarzen Jeep von einem angrenzenden Firmengelände war nicht sonderlich besorgt wegen der Neonazis; viel mehr fühlten Sie sich von den wenigen auswärtigen Journalisten bedroht. So geht sächsisch? Einzig allein einem Paar aus den westlichen Bundesländern (neugierig wegen der Poliziepräsenz) lief der Satz über die Lippen: „Ne, da gehen wir nicht hin, Das ist nicht Unseres!“ Zwei Urlauber aus dem Westen die Urlaub in Riesa machten. Was es nicht alles gibt. Geladen zum Riesaer-Neonazivestival hatte Peter Schreiber, Herausgeber des bunten, überteuerten, geschichtsrevisionistischen Leseheftes „Deutsche Stimme“, die Zeitschrift der Partei „Die Heimat“ (ehem. NPD). Auf dem Verlagsgelände der „Deutschen Stimme“ in Riesa-Merzdorf sollten am Freitag und Sonnabend (6. und 7.09.2024) unter anderem der frühere „Landser“ Sänger Michael Regener (Lunikoff), SPN/S, Hermannskind, Spreegeschwader und die Band Frontfeuer auftreten. Letztendlich blieb es beim Freitag. Das ursprüngliche Alkoholverbot wurde durch die Versammlungsbehörde kurz vor Veranstaltungsbeginn aufgehoben. Einige Teilnehmer posierten für Gruppenfotos vor den Kameras der wenigen Pressevertreter. Andere Teilnehmer (tapfere Männer) versuchten sich z.B. hinter einem Glas- container zu verstecken; ganze 8 Minuten! Wiederum Andere gingen vereinzelte Pressevertreter verbal aggressiv an. Einer von, ihnen, Gesicht zur Faust geballt, rote Färbung, Körper nach vorn gelagert, schneller Schritt, Gesichtsabstand 20 cm und weniger werdend, um dann den Satz herauszuschmettern: „Soll ich dir die Kamera über den Schädel ziehen, oder was? Mach die Kamera aus!“ Ziemlich rüpelhaft, als „Mann“ gegenüber einer Frau! Erfolg hatte er mit seinem massiven Einschüchterungsversuch nicht. Mehrere Stunden nach Veranstaltunsbeginn war es 3 Pressevertretern gestattet, das Verlagsgelände unter dem Schutz der Polizei im vorderen Bereich des Veranstaltungs- geländes zu betreten. Allerdings wurden uns Film-, Tonaufnahmen sowie das Fotografieren untersagt. Auf dem abgeschlossenen Verlagsgelände gab es im vorderen Bereich 3Verkaufsstände. Junge Nationalisten (JN), die Jugendorganisation der Partei „Die Heimat“ ehem. NPD Link, Link Black Legion aus Cottbus mit T-Shirts und CDs Link Propagandamaterial für sogenannte Active Clubs“ sowie T-Shirts und Bücher, vertrieben durch den bayrischen Neonazi Patrick Schröder Active Clubs sind relativ neu in der in der Szene und beinhalten Konzepte für dezentrale, unabhängige Strukturen regionaler, gewaltorientierter Neonazigruppierungen („weiße Rasse“) welche sich zum Wandern, Kampfsport etc. zusammenschließen, vernetzen und letztendlich auch personell wachsen und ihre Ideologie verbreiten. Link, Link, Link
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Menschenverachtend: Hakenkreuz zum selbst basteln (links) und Bezug zum Klu-Klux-Klan (rechts)
1933 NS - Verherrlichung bzw. Bekenntnis zum Nationalsozialismus
In Anlehnung an die menschenverachtende, brutale Sturmabteilung SA der NSDAP
White Power - Handzeichen für die „weiße Macht“ der „überlegenen weißen Rasse“
„Mordkommando“ - eine Züricher Band, die Schweizer Juden und Politikern mit Mord und Folter drohte Link, Link
Bekenntnis zur ehemaligen Rechtsrockband „Kraftschlag“ Link
Bildrechte: recherche-nord Lizenz: CC BY-NC 4.0
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Es ist auch kein Trost, dass die Stadt Riesa im Jahr 2010 die Straße, in der die Neonazis mit ihrem Verlag sitzen von Mannheimer Straße in Geschwister-Scholl-Straße umbenannte. Hans und Sophie Scholl (beide Studenten) wurden von den Nazis 1943 zum Tod durch Enthaupten verurteilt und hingerichtet - weil sie Flugblätter(!) gegen den totalitären, faschistischen Staat verteilt hatten. Heute feiern Neonazis in der Straße mit Ihrem Namen. Unter der ehemaligen Riesaer Oberbürgermeisterin Gerti Töpfer gab es einmal ein Bündnis gegen die NPD, gegen Nazis. Nazis? Die gab es auch 1933-1945. War doch alles nicht so schlimm? Was nun bedrohlicher ist - Neonazis in Riesa oder die Stadt Riesa und deren Bewohner, die sich damit arrangiert haben oder die Gefahr negieren - darf der regionale Leser selbst hinterfragen. „Der Tag wird kommen, der dauert nicht mehr lange. Dann hängen solche wie Du an der Laterne hier vorne!“ Christian Klar (Neonazi) in der Geschwister-Scholl-Straße in Riesa im Jahr 2024
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Der Internetauftritt von „Active Club“. Wer sich darauf einlässt, landet in fitnessaffinen, regionalen Gruppen die Ihre Idee von einem faschistischen Staat in Anlehnung an Nazideutschland zwischen 1933-1945 aufrechterhalten, weiter verbreiten und für die Idee auch nicht vor Gewalttaten gegen Einrichtungen und Personen zurückschrecken - für eine homogene, „überlegene weiße Rasse“ mit „sauberem Blut“ in den Adern. Auch die gewaltbereite „Eblandrevolte Dresden“ ist im regionalen Active Club integriert und ein Ableger der Jungen Nationalisten mit Sitz in Riesa.
Von Patrick Schröder aus Bayern mitgebrachtes Propagandamaterial
Für Schröder ein lukratives Geschäftsmodell, wie auch jedes Neonazievent. Egal ob Riesa, Staupitz, Ostritz oder anders wo.
Menschenverachtend: Geburtsort und Geburtsjahr des Diktators und Massenmörders Adolf Hitler Bildrechte: recherche-nord Lizenz: CC BY-NC 4.0
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Auszüge diverser Statements der angereisten Neonazis, welche die Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) glorifizieren und herbeisehnen. Eine Zeit, die ca. 75 Millionen Menschen das Leben kostete: Terror, Folter, Leid, Diktatur, staatlich organisierter Massenmord und der 2. Weltkrieg! (Fotos BfZD und recherche-nord)
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„Soll ich dir die Kamera über den Schädel ziehen, oder was? Mach die Kamera aus!“ *
Riesa: Neonazi- Rockfestival 2024
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